Aktualisiert die Innenstädte!

Städte und besonders die Innenstädte waren immer das Abbild der Gesellschaft und deren Zusammenlebens. Orte geformt aus wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnissen. Alles war lange zusammen auf engem Raum, da Mobilität von Menschen, Gütern und Informationen aufwändig war. Aber das ist lange vorbei. Die Globalisierung hat die gesamte Welt zu einem Dorf gemacht. Alles tauscht sich in Echtzeit oder zumindest im eng getakteten Rhythmus aus. Und die globale Wirtschaft und damit das globale Dorf unserer Gesellschaft wächst weiter in immer schnellerer Taktung.

Lange dachten wir, dass dies immer so weiter geht. Wir waren der Überzeugung, dass die globale Gemeinschaft Krieg, Hunger und Krankheit in großem Maße besiegt und wachsenden Wohlstand geschaffen hat. Und jetzt sitzen wir, staatlich verordnet, auf Grund einer Pandemie zu Hause und bekommen Gewissheit, dass das Weltbild nun deutlich sichtbare Risse bekommt. Wir hatten schon seit ein paar Jahren das Gefühl, dass das Erfolgsmodell der letzten Jahrzehnte irgendwie nicht mehr ganz rund läuft. Der Klimawandel ist real und zeigt langsam aber deutlich die ersten Auswirkungen.


Die Demokratie ist nicht so unverletzlich und unverrückbarer gesellschaftlicher Konsens, wie wir lange dachten.


Das Finanzsystem ist durch die weltweite Echtzeit-Digitalisierung zunehmend weniger stabil und damit der Wohlstand der Mittelschicht nicht für immer zementiert. Der technische Fortschritt bringt nicht das Wohl aller zwangsläufig auf ein nächstes, besseres Level. Aber irgendwie ist da auch die Gewissheit, dass es die Menschen selbst in der Hand haben. Anders als früher, als die Menschen schicksalsergeben akzeptierten, dass nur die ein oder andere Gottheit die Zukunft bestimmt, können wir heute so gut wie alles verstehen und verändern. Wir müssen aber auch! Also lasst uns anfangen nicht abstrakt und global sondern konkret und lokal zu starten und die Errungenschaften unserer heutigen Welt zu nutzen.


Lasst uns den Mut haben, neu zu denken und altes und vertrautes als vergangen hinter uns zulassen.
Lasst uns aufhören auf Grund unseres langen immer weiter steigenden Wohlstandes, diesen Status mit noch mehr Regeln, Gesetzen und Verordnungen für alle Zeiten versuchen abzusichern.

“Lasst uns die Basis des menschlichen Zusammenlebens - unsere Städte, Metropolregionen und Dörfer - offen weiter und neu denken.”


Dies sind die Orte, wo wir konkret ansetzen können. Städte haben sich als gesellschaftlicher Motor immer weiterentwickelt. Es ist Zeit, dem menschlichen Miteinander des 21. Jahrhunderts eine urbane Form zu geben. Mit dem Spaces4Future Ansatz wollen wir hier konkrete Lösungen entwickeln und ganz real mit allen Stakeholdern umsetzen. Es ist schon skurril, dass unsere großen Städte immer voller und teurer werden, während die kleineren Städte vor allem in den Innenstädten immer leerer und unattraktiver werden. Ein wachsender Pendlerstrom schiebt sich Morgens aus dem Umland in die großen Städte und abends wieder heraus.


Warum eigentlich?


Warum ist das Gleichgewicht der Städte so aus der Balance. Diese Balance wieder herzustellen würde viele Herausforderungen unsere Zeit positiv beeinflussen. Und nicht nur das; auch die Lebensqualität eines jeden Einzelnen würde sich positiv verändern. Wenn der Weg zur Arbeit nicht mehr jeden Tag stattfinden müsste, würde eine Menge Zeit im sich stauenden Verkehr und damit negative Umwelteinflüsse wegfallen und persönliche Zeit für jeden gewonnen werden.


Damit dies möglich wird, braucht es nicht nur dort Co-Working, wo ohnehin die großen Bürostandorte in den Großstädten sind. Es braucht dort Co-Working, wo viele Menschen wohnen; also in den kleineren Städten der Metropolregionen rund um die großen Städte. Hier braucht es Arbeitsorte, wo - abseits der reinen Heimarbeit - das interaktive Arbeitsleben stattfindet. Hier mieten sich Firmen aus den Großstädten Plätze für Ihre Mitarbeiter aus der Region. Hier findet der produktive Austausch live und digital statt.


Diese neuen Arbeitsorte liegen in den Innenbereichen der kleineren Städte und beleben diese im Zentrum. Der Raum hier ist vergleichsweise günstig vorhanden. An diesen zentralen innerstädtischen Orten entstehen die neuen WorkCommunityHubs als Impulsgeber. Hier kann das urbane Leben des 21. Jahrhunderts sich entwickeln. Die Innenstädte des neuen Jahrhunderts müssen sich weiterentwickeln. Weg vom seit Jahrzehnten vorherrschenden reinen Konsum, der zum großen Teil durch den digitalen Handel übernommen wird, hin zum ursprünglichen Grund von Stadt: zusammen arbeiten, sich austauschen, sich organisieren, zusammen leben. Also die erneute Schaffung einer echten Stadtmitte für die Bürger mit allen wichtigen Funktionen des Zusammenlebens. So bekommen diese erneuerten Innenstädte eine größere Bedeutung für die Menschen der Städte über den reinen Konsum hinaus. Der Konsum bzw. Handel sind natürlich als städtischer Motor wichtig – aber eben nicht nur. Die WorkCommunityHubs sind folglich ein wichtiger Möglichmacher dieser Innenstadt-Updates, da hier Arbeitsplätze der großen Arbeitgeber ergänzend zu den großen Metropolen entstehen – aber auch die Angebote entstehen, neue Firmen zu gründen, städtische Dienstleistungen in modernen Service-Centern zu nutzen oder dem lokalen Einzelhandel Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.

Diese programmatische Vielfalt muss auf einem fruchtbaren Nährboden von Wirtschaft und Politik basieren, die diese Inkubatoren der modernisierten Innenstädte ermöglichen bzw. fördern. Die WorkCommunityHubs sind lebendige Orte, die ganztägig an jedem Wochentag genutzt werden. Hier findet die ganze Welt des modernen Arbeitens und Zusammenlebens je nach Standortanforderungen statt: Arbeitsplätze internationaler und regionaler Firmen, Start-Up-Angebote, Lifelong-Learning Angebote, Familien-Angebote und Event-Spaces für private und öffentliche Veranstaltungen. Somit entstehen überregional vernetze Orte des zeitgemäßen Lebens und Arbeitens, die mit den großen und kleinen Arbeitgebern der Metropolregion vernetzt sind. Die innerstädtische Lage dieser WorkCommunityHubs ist idealerweise verkehrstechnisch zentral an den Bahnhöfen gelegen, so dass die Büros der Großstädte über CO2 neutrale Verkehrsmittel angebunden sind. Neue übergreifende Allianzen machen die WorkCommunityHubs möglich und schaffen einen Mehrwert für alle die Stadt nutzen.

Update the city centres!